Baixo Guadiana am Unterlauf des Rio Guadiana mit den drel Landkreisen Vila Real de Santo António, Castro Marim & Alcoutim ist die östlichste Region der Algarve. Der Rio Guadiana, der bei Vila Real de Santo António in den Golf von Cadiz mündet, bildet die Grenze der Algarve zum benachbarten Andalusien in Spanien.
Landschaft
Der Rio Guadiana, die Grenze der Algarve zu Spanien
Der Guadiana ist der südlichste der drei Hauptströme (neben Tejo und Duro), die von Spanien nach Portugal fließen. Er entspringt bei Ciudad Real in der Region Kastilien- La Mancha und mündet zwischen Vila Real d.S.A. und Ayamonte nach 742 km in den Golf von Cádiz. Zu römischen Zeiten hieß der Fluss Anas, woraus die später siedelnden Araber Uádi Ana (arab. Wadi für Fluss) machten.
Die Salzmarschen im Mündungsbereich bei Castro Marim (Sapal de Castro Marim) sind ein Refugium für viele Vogelarten. Ein Lehrpfad führt durch das Naturschutzgebiet, in dem Meersalz gewonnen wird. Die 2014 eröffnete „Casa do Sal“ im Zentrum von Castro Marim ist ein Multimedia-Zentrum rund um die Themen Salz und biologische Vielfalt der Salinenlandschaft. Zudem bietet es virtuelle und reale Spaziergänge durch das Naturschutzgebiet von Castro Marim und zeigt in Ausstellungen und Aktivitäten die Verbindung des weißen Goldes der Region zu Kunst und Kultur, Sport und Musik. Außerdem gibt es einen Bereich für die Kleinsten mit pädagogischen Spielen und Anschauungsmaterial, sowie einen Shop mit regionalen Erzeugnissen.
Die weiter nördlich gelegenen Stauseen von Beliche und Odeleite gehören zu den großen Wasserreservoiren der Algarve und stellen die Wasserversorgung der Region, die auch in trockenen Zeiten sicher. Das Flüsschen Ribeira de Odeleite mündet auf halber Strecke zwischen Castro Marim und Aljezur in den Rio Guadiana.
Ortschaften
Die wichtigsten Ortschaften am Rio Guadiana
An der Flussmündung liegen die Kreisstadt Vila Real de Sto. Antonio und gegenüber am spanischen Ufer Ayamonte, beide nur über eine Fähre verbunden. Vila Real ist bekannt für seine schachbrettartig angelegten Straßen, ein Ergebnis des Aufbaus der Stadt in der Rekordzeit von 5 Monaten nach dem schweren Erdbeben von 1755.
Nördlich davon liegt Castro Marim am Rande ausgedehnter Salzmarschen. Die Burg ist in der flachen Umgebung weithin sichtbar, ebenso die Autobahnbrücke über den Guadiana, die die A22 mit der A49 nach Sevilla verbindet.
Die nördlichste Kreisstadt der Algarve ist Alcoutim, gegenüber in Spanien liegt San Lucar de Guadiana. Die weithin sichtbaren Befestigungsanlagen auf beiden Ufern sind Zeugnis der kriegerischen Auseinandersetzungen beider Länder in vergangenen Jahrhunderten.
Sport & Freizeit
Sport und Freizeit am Rio Guadiana
Zu beiden Seiten des Unterlaufes des Guadiana gibt es eine Reihe von Golfplätzen mit unterschiedlichen Profilen, bebaut mit Golfvillen und -appartements. Inzwischen haben Golfer hier die Auswahl zwischen 5 verschiedenen Anlagen, weitere sind in Planung.
Die friedliche und dünn besiedelte hügelige Landschaft am Ostufer des Guadiana eignet sich hervorragend für ausgedehnte Wanderungen und bietet an vielen Stellen einen großartigen Blick auf den Fluss.
Von Vila Real aus werden Kreuzfahrten auf dem Guadiana angeboten, der über Aljezur hinaus bis nach Mértola im Alentejo schiffbar ist. Und in Alcoutim gibt es mit dem Praia do Pego Fundo an einem Nebenarm des Guadiana den einzigen mit einer Blauen Flagge ausgezeichneten Flussstrand an der Algarve.
Hinterland
Das Hinterland des Rio Guadiana
Der Rio Guadiana ist auf einer Länge von 68 km bis zur geschichtsträchtigen Kleinstadt Mértola, die inmitten des Parque Natural do Vale do Guadiana liegt, schiffbar. Der im Alentejo an der Grenze zur Algarve liegende Naturpark hat gleichermaßen archäologische wie ökologische Bedeutung.
Über die Brücke bei Castro Marim erreicht man in 45 Minuten Huelva in der gleichnamigen spanischen Provinz und in eineinhalb Stunden Sevilla mit seinen großartigen Baudenkmälern. Die Autobahn dorthin (A49) ist kostenlos nutzbar.